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Die Antworten auf diese Fragen liefert uns Dr. med. Andreas M. Bertomeu aus Fischbeck.
Videosprechstunde: Sinnvoll oder eine Spielerei?
Was sind aus Ihrer Sicht die Pros und Contras einer Videosprechstunde?
Die Videosprechstunde hat sich ja besonders während der Pandemiezeit etabliert. Dabei war der große Vorteil, dass eine Infektionsgefahr bei allen infektiösen Erkrankungen nicht gegeben war. Trotzdem konnte man den Patienten gut in Augenschein nehmen. Dies gilt natürlich auch heute noch.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Zeitmanagement besser planen lässt und damit auch die Wartezeiten der Patient:innen deutlich reduziert werden können. Apropos Wartezeit, das Warten der Patient:innen im virtuellen Warteraum, aber realistisch ja zu Hause, wird für die meisten deutlich angenehmer empfunden als im Warteraum einer Praxis mit vielen anderen erkrankten Mitmenschen.
Zusätzlich hat sich die Videosprechstunde auch als gutes Hilfsmittel für mobilitätseingeschränkte Patienten etabliert. So können kürzere Fragen oder Medikamenteneinstellungen einfach per Video geklärt werden, ohne dass der Patient den beschwerlichen Weg in die Praxis auf sich nehmen muss.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Der größte Nachteil ist, dass der Patient kaum einer Diagnostik zugeführt werden kann. Man ist ausschließlich auf den visuellen Eindruck des Patienten während der Konsultation angewiesen. Selbst so einfache Dinge, wie mal in den Rachen gucken oder abhören, sind unmöglich. Dies schränkt die Diagnosesicherheit deutlich ein.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Zeitmanagement besser planen lässt und damit auch die Wartezeiten der Patient:innen deutlich reduziert werden können. Apropos Wartezeit, das Warten der Patient:innen im virtuellen Warteraum, aber realistisch ja zu Hause, wird für die meisten deutlich angenehmer empfunden als im Warteraum einer Praxis mit vielen anderen erkrankten Mitmenschen.
Zusätzlich hat sich die Videosprechstunde auch als gutes Hilfsmittel für mobilitätseingeschränkte Patienten etabliert. So können kürzere Fragen oder Medikamenteneinstellungen einfach per Video geklärt werden, ohne dass der Patient den beschwerlichen Weg in die Praxis auf sich nehmen muss.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Der größte Nachteil ist, dass der Patient kaum einer Diagnostik zugeführt werden kann. Man ist ausschließlich auf den visuellen Eindruck des Patienten während der Konsultation angewiesen. Selbst so einfache Dinge, wie mal in den Rachen gucken oder abhören, sind unmöglich. Dies schränkt die Diagnosesicherheit deutlich ein.
Gibt es aus Ihrer Sicht noch Hemmnisse, eine Videosprechstunde in Anspruch zu nehmen?
Die technischen Hemmnisse sehe ich als ganz gering, denn jeder Patient, der mit einem Tablet und mit Emails umgehen kann, kann unproblematisch an der Videosprechstunde teilnehmen. Aus der Erfahrung heraus zeigt sich, dass dies auch betagten Patient:innen ohne weiteres möglich ist.
Eher problematisch scheint dabei der häufig fehlende Breitbandausbau zu sein, der die Verbindungsqualität doch maßgeblich beeinflusst.
Und schließlich dürfen die Kosten für den Praxisinhaber auch nicht vergessen werden, da die Videosprechstunde aus Datenschutzgründen nur über entsprechend zertifizierte Anbieter laufen darf, die sich dies natürlich auch entsprechend teuer bezahlen lassen. Einen entsprechenden finanziellen Ausgleich, seitens der kassenärztlichen Vereinigung, gibt es leider nicht.
Eher problematisch scheint dabei der häufig fehlende Breitbandausbau zu sein, der die Verbindungsqualität doch maßgeblich beeinflusst.
Und schließlich dürfen die Kosten für den Praxisinhaber auch nicht vergessen werden, da die Videosprechstunde aus Datenschutzgründen nur über entsprechend zertifizierte Anbieter laufen darf, die sich dies natürlich auch entsprechend teuer bezahlen lassen. Einen entsprechenden finanziellen Ausgleich, seitens der kassenärztlichen Vereinigung, gibt es leider nicht.
In welchen Fällen ist es sinnvoll, auf die Video-Sprechstunde zurückzugreifen?
Besonders prädestiniert für die Videosprechstunde sind Verlaufsbeurteilungen. So kann man zum Beispiel über die Videosprechstunde den Heilungsverlauf einer Wunde beobachten oder einer Erkältungskrankheit. Auch die Feineinstellung von Medikationen
oder die Klärung kurzer Fragen, z.B. Impfberatungen, sind eine Domäne der
Videosprechstunde. Grundsätzlich sind auch entsprechende Konsultationen bei
Erkrankungen ideal, die sowohl für den Behandler als auch für die Mitarbeiter und
Mitpatienten ein großes Infektionsrisiko darstellen. Auch Gespräche mit Angehörigen, die eventuell geographisch weiter entfernt leben, lassen sich mit der Videosprechstunde sehr gut führen.
Wie wird die Video-Sprechstunde bei Ihnen angenommen?
Während der Pandemiezeit war die Nachfrage deutlich höher. Inzwischen kann man sagen, dass die Nachfrage auf niedrigem Niveau stagniert. Aktuell führen wir circa 5-10 Videokonsultation pro Woche durch.