Hintergrund

Der Sommer 2023 war global betrachtet der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Auch die ersten Monate im Jahr 2024 brachen Wärmerekorde. Es wird davon ausgegangen, dass Extremwetterereignisse wie Hitzewellen in Zukunft weiter zunehmen und weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben werden. Heiße Lufttemperaturen stellen insbesondere für ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Kinder eine gesundheitliche Gefahr dar. Gesundheitliche Auswirkungen reichen von Dehydrierung, Verwirrtheit, bis zu Schlaganfällen und Herzinfarkten. Laut RKI sind 2022 rund 4.500 Menschen an den Folgen der Hitzewellen verstorben, was den enormen Einfluss von Hitzewellen auf unser aller Gesundheit verdeutlicht. In Bezug auf die direkten Folgen von Hitze spielen Gemeinschaftseinrichtungen sowie soziale und gesundheitliche Einrichtungen eine entscheidende Rolle beim Schutz vulnerabler Personen. Durch gezielte Anpassungsmaßnahmen können sie die gesundheitlichen Risiken für diese Bevölkerungsgruppen minimieren.

Klimatische Veränderungen wirken neben der direkten Belastung durch Hitzeeinwirkung aber auch indirekt auf unsere Gesundheit. Durch steigende Temperaturen bieten Europa und auch Deutschland anderen Tierarten und Pflanzen einen neuen Lebensraum. Bisher in unseren Gefilden untypische Infektionskrankheiten und polleninduzierte Allergien breiten sich dadurch verstärkt aus (z.B. Dengue-Fieber, West-Nil-Virus, Zyka, Lyme-Borreliose). Hitzeperioden führen zudem zu stärkerer Luftverschmutzung und einer höheren Ozonbelastung vor allem im ländlichen Raum. Auch Waldbrände können Wohnorte bedrohen und Lebensgrundlagen zerstören. Aus diesen Naturkatastrophen können wiederum psychische Erkrankungen und Traumata erwachsen.

Deutschlandweit gibt es auf städtischer Ebene bereits mehrere Hitzeaktionspläne. Zudem existiert eine Vielzahl an Leitfäden, Vorlagen und Informationen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf kommunaler Ebene sowie Vorlagen für Maßnahmenpläne in diversen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Da Bürger:innen aber nicht an Gemeindegrenzen Halt machen, gilt es einen Flickenteppich an Maßnahmen auf Gemeindeebene zu vermeiden. Was es bisher nicht gibt, ist eine zentral auf Landkreisebene koordinierte Hitzeaktionsplanung. Ein zentral koordiniertes Vorgehen, welches übergreifende Informationskampagnen für die Bevölkerung im Landkreis beinhaltet und Einrichtungen, die tagtäglich Menschen betreuen, pflegen und behandeln, dabei unterstützt, gezielte Anpassungsmaßnahmen während Hitzeperioden zu treffen, ist durchaus sinnvoll.

Ziele des Projekts

  • Erstellung von Maßnahmenkatalogen (Hitzemaßnahmenplänen) für/mit Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
  • Erstellung von Schulungskonzepten für Mitarbeitende des Sozial- und Gesundheitswesens und Durchführung von Schulungsangeboten
  • Umsetzung einer koordinierten multimedialen Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung über die Gefahren von Hitze und entsprechende Maßnahmen zu informieren
  • Identifikation von weiteren Möglichkeiten zur bevölkerungsbezogenen Hitzewarnung
  • Kennzeichnung von Refill-Stationen und kühlen Orten im Landkreis Hameln-Pyrmont
 
  • Juli-September 2023Hot'n'HaPy

    Bevölkerungsumfrage im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Gesundheitsamtes Hameln-Pyrmont
  • Februar 2024Auswertung Hot'n'HaPy

    Teilauswertung der Bevölkerungsumfrage zur Präsentation auf der Gesundheitskonferenz 2024
  • März 2024Gesundheitskonferenz

  • Mai-August 2024Einrichtungsbezogene Maßnahmen

    Workshops auf Basis der Ergebnisse der Gesundheitskonferenz 2024 mit Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zur Planung von Maßnahmenkatalogen, Planung von Schulungsangeboten für Mitarbeitende der genannten Einrichtungen
  • Juli-August 2024Hot'n' HaPy 2.0

    Erneute Bevölkerungsumfrage im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Gesundheitsamtes Hameln-Pyrmont
  • August-September 2024Bevölkerungsbezogene Maßnahmen

    Abstimmung weiterer Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung vor Hitze, Aktivierung von Geschäften zur Anerkennung als Refill-Station, Recherche und Kennzeichnung "kühler Orte" im Landkreis Hameln-Pyrmont
  • September 2024-Februar 2025Auswertung Hot'n' HaPy 2.0

    Datenauswertung der Bevölkerungsumfrage 2024, Vergleich mit Daten aus 2023, Erstellung Gesundheitsbericht
  • August-September 2024Planung der multimedialen Öffentlichkeitsarbeit

  • September-Oktober 2024Hitzekonzept für 2025

    Konzeptentwicklung und -veröffentlichung für den koordinierten Ablauf in 2025, Einbindung von Einrichtungen
 
 
 

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