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9. August 202321 Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner schließen erfolgreich ihre Ausbildung an der AGAPLESION EV. GESUNDHEITSAKADEMIE WESERBERGLAND ab. Der Jahrgang 8/20 ist der erste, der nach den Richtlinien der generalistischen Pflegeausbildung unterrichtet und angeleitet wurde.
Bisher gab es in Deutschland drei Pflegeausbildungen, die auf verschiedene Alters- und Versorgungsbereiche zugeschnitten waren: die Altenpflege, die Kinderkrankenpflege und die Gesundheits- und Krankenpflege. Mit dieser Unterscheidung von pflegerischen Berufen ging Deutschland in Europa einen Sonderweg, denn diese Trennung ist in anderen europäischen Ländern nicht üblich und führte zu enormen Schwierigkeiten bei der Anerkennung des Berufsabschlusses im Ausland. Eine Anpassung im Rahmen eines neuen Gesetzes vorzunehmen, war also sicher ein Grund, die neue Ausbildung so zu konzipieren, dass es nur noch einen pflegerischen Beruf gibt, nämlich die Pflegefachfrau oder den Pflegefachmann, die so ausgebildet sind, dass sie in allen Versorgungsbereichen arbeiten können. Dieser Abschluss ist nun auch europaweit anerkannt. "Für mich ist es das dritte Gesetz, das die Ausbildung regelt und ich erlebe mit dem aktuellen Gesetz auch die größte Veränderung des Berufes", berichtet Schulleiterin Heike Spors und fügt an: "Als sich abzeichnete, wann das neue Pflegeberufegesetz in Kraft tritt, hat unsere Schule einen Ausbildungsverbund initiiert, dem über 20 Einrichtungen angehören und der sich stetig vergrößert. Dazu gehören die beiden AGAPLESION Krankenhäuser in Bad Pyrmont und Holzminden, stationäre Langzeiteinrichtungen sowie ambulante Dienste im Raum Hameln-Pyrmont und im Raum Holzminden."
Vorteile der generalistischen Pflegeausbildung sind laut Heike Spors: "Die Anforderungen an die berufliche Pflege sind gestiegen, egal in welchem Versorgungsbereich jemand arbeitet. Die neue Ausbildung trägt dem Rechnung, indem alle Auszubildenden die gleiche theoretische und praktische Grundausbildung durchlaufen. So entsteht schon von Beginn an auch ein Verständnis und eine Wertschätzung des Aufgabenbereichs des jeweils anderen Versorgungsbereiches. Was noch stärker wiegt ist, dass vom Gesetzgeber erstmals Vorbehaltsaufgaben für Pflegende gesetzlich verankert wurden, also Aufgaben definiert worden sind, die ausschließlich von Pflegefachpersonen ausgeübt werden dürfen. Diese Festschreibung trägt zur Professionalisierung des Berufes bei und legt eine neue Form der Verantwortungsübernahme durch die Pflege fest. Der Pflegeberuf wird als eigenständiger Beruf mit spezifischen Aufgaben verstanden. Ihm wird eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für die Gesundheitsförderung und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zugewiesen."
Erstmalig fanden nun die Examensprüfungen nach dem neuen Pflegeberufegesetz an der AGAPLESION EV. GESUNDHEITSAKADEMIE WESERBERGLAND statt. Die praktischen und die schriftlichen Prüfungen waren bereits im Mai und die mündlichen Prüfungen am 5. sowie 6. Juli. Direkt im Anschluss wurde gemeinsam im Hörsaal vom AGAPLESION EV. BATHILDISKRANKENHAUS gefeiert. Vorbereitet wurde die Feierstunde von den Jahrgangsleitungen Elisabeth Sievers und Jörg Dammann sowie vom Beirat des Ausbildungsverbundes der Gesundheitsakademie.
Der Einladung zur Feierstunde sind neben den Ausbildungsverantwortlichen und den frisch examinierten Pflegekräften mit ihren Angehörigen auch der Bürgermeister aus Bad Pyrmont, Klaus Blome, und die Landräte von Hameln-Pyrmont, Dirk Adomat, und von Holzminden, Michael Schünemann, gefolgt. Dr. Andreas Philippi, Nds. Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, sendete eine Grußbotschaft per Video und dankte darin allen an der Ausbildung Beteiligten. Auch Stefan Bertelsmann, Geschäftsführer der AGAPLESION Krankenhäuser in Bad Pyrmont und Holzminden, gratulierte den 21 Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern: "Der Pflegeberuf ist einer der wichtigsten und vielfältigsten Berufe unserer Gesellschaft. Als generalistisch ausgebildete Pflegefachkraft stehen Ihnen alle Türen der verschiedenen Versorgungsbereiche offen und zahlreiche Qualifizierungsmöglichkeiten von der Praxisanleitung bis zum Studium der Pflegewissenschaften sind möglich. Wir wünschen Ihnen einen spannenden beruflichen Lebensweg und freuen uns, dass so viele von Ihnen auch weiterhin in unseren Krankenhäusern arbeiten werden."
Der nächste Ausbildungsjahrgang startet am 1. August 2023 an der Gesundheitsakademie. "Ein paar wenige Ausbildungsplätze sind noch frei", verrät Heike Spors. Interessierte können sich bei den Kooperationspartnern bewerben. Diese sind hier zu finden.