Zöliakie-Wenn Brot und Nudeln krank machen
13. Dezember 2023In den Regalen der Supermärkte sind sie nicht mehr wegzudenken – die Quetschies. Die kleinen Fruchtpüreebeutel oder Quetschbeutel gelten als praktische Snack-Option für unterwegs, denn sie sind kleckerfrei und einfach zu handhaben. Doch was verbirgt sich hinter den bunten Beuteln, die mit fröhlichen Früchten und verlockenden Geschmacksrichtungen werben?
Fakten zu Quetschies
"Zuckerfrei" eine Lüge?
Dem Werbeversprechen von "zuckerfrei" sollte man nicht zu viel Glauben schenken, denn es werden in der Produktion oft sehr süße Fruchtsorten verwendet und Fruchtmark, Apfelsaft- oder Traubensaftkonzentrat zusätzlich hinzugegeben. Dies führt zu einem hohen Zuckergehalt und macht die Quetschies noch süßer. Ein einzelner Beutel kann bis zu 18 g Zucker (6 Stück Würfelzucker) enthalten, was fast der maximal empfohlenen Menge Zucker (25g) für Kinder pro Tag entspricht. Quetschie-Sorten mit Pudding, Joghurt oder Keks enthalten zusätzlich zum Fruchtzucker auch noch Industrie-Zucker, Mehl und teilweise Palmfett, sodass diese als Süßigkeit zu werten sind!
Auswirkungen auf die (Zahn-)Gesundheit von Kindern
Die gesundheitlichen Risiken von Quetschies sind vielfältig. Der hohe (Frucht)Zuckergehalt kann u.a. dazu beitragen, dass Kinder einen Hang zu süßen Lebensmitteln entwickeln, was das Risiko von Übergewicht erhöht. Auch kann der hohe Fruchtzuckergehalt zu Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen insbesondere bei Kleinkindern führen. Aber auch Zahnärzt:innen schlagen Alarm und warnen vor den negativen Auswirkungen von Quetschies auf die Zahngesundheit von Kindern. Das ständige Saugen des Fruchtmus kann Karies begünstigen, da die Zähne vom Zucker umspült werden. Zusätzlich greift die Säure in den Quetschies den Zahnschmelz an und erhöht das Risiko für Zahnschäden.
Auswirklungen auf die kindliche Entwicklung
Nicht nur die Gesundheit leidet unter dem Verzehr von Quetschies. Auch die Sprachentwicklung kann negativ beeinflusst werden. Denn das pürierte Obst und Gemüse aus den Beuteln bietet keine Gelegenheit, den Geschmack der Früchte zu erkunden oder den Kaumuskel bzw. die Mund- und Zungenmotorik zu trainieren. Der Verzehr von weichem Obst und Obstbreien vom Löffel eignet sich eher, um diese Muskulatur zu entwickeln. Durch das bewusste Löffeln bzw. Kauen kann auch der Sättigungseffekt besser erkannt werden, welcher Übergewicht vermeidet. Zudem ist es durch die Mischung mehrerer Obst- und Gemüsesorten schwerer, einzelne Obst- und Gemüsesorten zu schmecken. Bei Quetschies werden außerdem nur der Geschmacks- und Sehsinn angesprochen, nicht aber der Geruchs-, Hör- und Tastsinn.
Teurer Verpackungsmüll
Trotz der Hinweise einiger Hersteller, die den Verzehr mit einem Löffel empfehlen, sind Quetschies vor allem aufgrund ihrer "Löffellosigkeit" beliebt. Doch dieser scheinbare Komfort hat seinen Preis. 100g Quetschies kosten je nach Hersteller und Inhalt 60 ct bis 1,20€. Ein Apfel hingegen kostet bspw. durchschnittlich 30 ct. Vergleicht man selbstgemachte Obst-/Gemüsepürees mit gekauften Quetschies, kosten die Quetschies das Vier- bis Siebenfache. Und nicht zu vergessen: All der Verpackungsmüll, der beim Konsum von Quetschies entsteht, ist weder ressourcen- noch umweltschonend.
Weiterführende Informationen/ Quellen
Informationen der Verbraucherzentrale
Quetschies - praktisch und gesund?